Bei der Färbung meiner Myri' Socken bediene ich mich der Abbindetechniken des Shibori Handwerks. Mir ist es wichtig festzuhalten, dass dies aus reiner Inspiration und Bewunderung zu dem alten Handwerk geschieht. Mein persönlicher Bezug zu Shibori besteht darin, dass ein guter Freund tatsächlich bei einem Meister in Japan das Handwerk lernen durfte und mir wiederum sein Wissen und seine Fertigkeiten weitergibt. Eine Ausbildung zum Shibori Meister dauert bis zu 10 Jahren und ist eine hohe Kunst, die ich nicht annähernd beherrsche und zu der meine Arbeit keinen Vergleich darstellt. Dennoch strebe ich danach in das Handwerk einzutauchen und es anhand meiner Myri' Socken mit Ihnen zu teilen. Meine Motivation liegt dabei einerseits in der eigenen Vertiefung in diese Kunst und andererseits möchte ich Sie für die textile Welt gewinnen. Aus diesem Grund werde ich mit Ihnen meine eigene Begeisterung, meine Erfahrungen und mein erlerntes Wissen teilen.
Shibori ist eine Abbinde- und Presstechnik, die vor allem für Textilien verwendet wird, aber auch für Papier, Leder und andere Materialien genutzt werden kann. Das Wort "shiboru" bedeutet so viel wie "pressen, drehen, quetschen". Durch das Abbinden, Falten oder auch Abnähen der Textilpartien kann die Farbe an jenen Stellen nicht in das Material eindringen, wodurch dort der Grundstoff ungefärbt bleibt. Früher wurde das Kunsthandwerk vor allem von ärmeren Menschen ausgeführt, zumal sie sich keine neue Kleidung leisten konnten. Im Verlauf der Zeit wurde Shibori für die Gestaltung von Seiden-Kimonos der Adeligen eingesetzt und allmählich entwickelte es sich zur Volkskunst.
In unserem Sprachgebrauch wird Shibori oft als Batik bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Verwechslung. Das Handwerk der Batik basiert auf dem Wachszeichnen und dem anschliessenden Färben eines Textils. Dennoch gibt es viele unterschiedliche Bezeichnungen für die Reserviertechnik, da verschiedenste Kulturkreise ihre Stoffe damit färben.
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